Max-Planck-Institut für Kernphysik

Ort: Heidelberg, Baden-Württemberg

Das Max-Planck-Institut für Kernphysik (MPIK) ist eines von 83 Instituten und Forschungseinrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft. Es ging 1958 als Ausgründung aus dem Institut für Physik am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung hervor. Ursprüngliche wissenschaftliche Ziele waren die Grundlagen der Kernphysik sowie deren Anwendung auf die Physik und Chemie des Kosmos. Heute konzentrieren sich die Aktivitäten auf die beiden Forschungsgebiete Astroteilchenphysik (Synergien von Teilchenphysik und Astrophysik) und Quantendynamik (Vielteilchendynamik von Atomen und Molekülen). Derzeit gibt es sechs wissenschaftliche Abteilungen, dazu einige selbständige Forschergruppen.

Forschung

Der Bereich Astroteilchenphysik umfasst Teilchenphysik und Astrophysik bei höchsten Energien. Hier hat das Tscherenkow-Teleskopsystem H.E.S.S. in Namibia zum Nachweis sehr hochenergetischer Gammastrahlung ein neues Fenster der beobachtenden Astronomie aufgestoßen und zahlreiche neue Quellen entdeckt. Das MPIK spielt eine zentrale Rolle im internationalen Nachfolgeprojekt Cherenkov Telescope Array (CTA). Sowohl theoretisch als auch experimentell wird die Natur von Neutrinos und Dunkler Materie untersucht. Das MPIK ist hier unter anderem an den Untergrundexperimenten GERDA und XENON1T beteiligt. Die Quantendynamik befasst sich mit gespeicherten kalten Ionen, der Kontrolle von Quantenprozessen sowie deren theoretischer Beschreibung und Modellierung. Eine zentrale Rolle spielt hier die Laborastrophysik: Sie erlaubt die experimentelle Untersuchung von Molekülen und hochgeladenen Ionen unter astrophysikalischen Bedingungen, wie sie in interstellaren Wolken oder im Inneren von Sternen herrschen. 2015 wurde ein neuer ultrakalter Speicherring in Betrieb genommen. Die hochpräzise Bestimmung von Kernmassen liefert neue Einsichten zur Elementsynthese im Kosmos.

Studium und Ausbildung

Das MPIK kooperiert eng mit der Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Heidelberg für Studenten im Bachelor- und Master-Studiengang. Die Doktorandenausbildung wird durch zwei „International Max Planck Research Schools“ gefördert. Ferner bestehen Ausbildungsmöglichkeiten in der Feinwerktechnik und Elektronik.

Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit

Die Öffentlichkeitsarbeit bietet auf Anfrage Institutsführungen für Besuchergruppen an. Die Reihe „Physik am Samstagmorgen“ mit Vorträgen zu aktuellen Themen und Laborführungen wendet sich primär an Schüler der Oberstufe mit Interesse an der Physik. Ferner beteiligt sich das MPIK am jährlich stattfindenden Girls’ Day. Ein Tag der offenen Tür bietet etwa alle fünf Jahre einer breiten Öffentlichkeit Einblicke in die Forschung am Institut. Mit dem Heidelberger Haus der Astronomie ist das MPIK als Kooperationspartner verbunden und dort mit Exponaten sowie in Vortragsreihen vertreten.

Kontakt

Max-Planck-Institut für Kernphysik
Saupfercheckweg 1
69117 Heidelberg

Institutsleitung/Ansprechpartner:

Prof. Dr. Werner Hofmann (geschäftsführender Direktor, Teilchenphysik und Hochenergieastrophysik)
Prof. Dr. Klaus Blaum (Gespeicherte und gekühlte Ionen)
Prof. Dr. Jim Hinton (Nichtthermische Astrophysik)
Prof. Dr. Christoph H. Keitel (Theoretische Quantendynamik und Quantenelektrodynamik)
Prof. Dr. Manfred Lindner (Teilchen- und Astroteilchenphysik)
Prof. Dr. Thomas Pfeifer (Quantendynamik und -kontrolle)
Kontakt Öffentlichkeitsarbeit: Dr. Bernold Feuerstein, Tel.: (06221) 516-281 und Dr. Gertrud Hönes, Tel.: (06221) 516-572, E-Mail: oea(at)mpi-hd.mpg.de

  • Straße: Saupfercheckweg 1
  • PLZ/Ort: 69117 Heidelberg
  • Telefon: (06221) 516-0
  • Website: www.mpi-hd.mpg.de
  • E-Mail: geschaeftsfuehrung at mpi-hd.mpg.de