Als die Internationale Astronomische Union im Jahr 1919 gegründet wurde, bestand eine ihrer Aufgaben darin, Himmelsobjekte zu katalogisieren und einheitliche Konventionen für ihre Benennung festzulegen. Die Fortschritte in Wissenschaft und Technik haben es uns in jüngster Zeit ermöglicht, eine neue Kategorie von Himmelsobjekten zu entdecken: Exoplaneten - Planeten, die um andere Sterne kreisen. Die ersten extrasolaren Planeten wurden vor nur drei Jahrzehnten entdeckt, und seither wurden über 5000 identifiziert. Die meisten dieser Planeten haben ausschließlich wissenschaftliche Bezeichnungen, die keinen Bezug zu unseren Geschichten und unseren Kulturen.

Der erste NameExoWorlds-Wettbewerb im Jahr 2015 spiegelte das wahrhaft internationale Interesse an der Astronomie wider. 19 extrasolare Welten (14 Sterne und 31 sie umkreisende Exoplaneten) wurden dabei benannt, wobei über eine halbe Million Stimmen aus 182 Ländern und Territorien abgegeben wurden. Im Rahmen des 100-jährgen Jubiläums der IAU bot der NameExoWorlds-Wettbewerb 2019 jedem Land der Welt die Möglichkeit, ein Planetensystem zu benennen, das aus einem Exoplaneten und seinem Mutterstern besteht. Im Rahmen dieses Wettbewerbs organisierten 112 Länder nationale Kampagnen, an denen sich weltweit über 780.000 Menschen direkt beteiligten.

Die Systeme, die im Rahmen von NameExoWorlds 2022 benannt werden sollen, sind von besonderem Interesse, da sie zu den ersten Exoplaneten gehören, die das James Webb Space Telescope (JWST) anpeilt. Dieses internationale Weltraumobservatorium, das von der NASA, der ESA und der kanadischen Raumfahrtagentur CSA betrieben wird, hatte im Juli 2022 sein erstes Licht. Die Exoplaneten wurden mit einer Mischung aus verschiedenen Techniken entdeckt, hauptsächlich mit der Transitmethode und der direkten Bildgebung.

NameExoWorlds 2022 beruht auf einer Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsgruppe des Exekutivkomitees für die Nomenklatur exoplanetarer Systeme und dem IAU-Büro für astronomische Öffentlichkeitsarbeit. Mit dieser Edition möchte die IAU die Öffentlichkeit, Amateurastronom*innen und Exoplaneten-Wissenschaftler*innen zusammenbringen, um gemeinsam diese neue Reihe von verfügbaren extrasolaren Welten zu benennen. Jedermann - Schüler*innen und Lehrer*innen, Astronomiebegeisterte, Amateurastronom*innen und Exoplanetenforscher*innen - kann ein Team bilden und Namen für 20 Exoplanetensysteme vorschlagen, die jeweils aus einem bekannten Exoplaneten und seinem Mutterstern bestehen.

Wie können Sie teilnehmen?

Bilden Sie ein Team aus Schüler*innen und Lehrer*innen, Astronomiebegeisterten, Amateurastronom*innen und Exoplanetenforscher*innen und

1. Gestalten Sie eine Informationsveranstaltung zum Thema Exoplaneten und führen Sie sie durch. Das könnte eine beispielsweise eine Veranstaltung sein, die darauf abzielt, die Öffentlichkeit über Exoplaneten, ihre Entdeckung und Bedeutung, die Möglichkeit von Leben anderswo usw. aufzuklären. Mögliche Aktivitäten könnten die Durchführung von Experimenten, öffentliche Vorträge oder Online-Interaktionen sein
2. Den Teams ist es freigestellt, wie sie den Namen für ihren Vorschlag auswählen. Sie können z. B. auch die Teilnehmer*innen nach der Veranstaltung abstimmen lassen oder im Vorfeld separat eine Abstimmung durchführen und den gewählten Namen im Rahmen der Veranstaltung bekannt geben
3. Registrieren Sie Ihr Team und reichen Sie Ihren Namensvorschlag (in schriftlicher Form und als Video) über dieses Formular ein

Einsendeschluss ist der 11. November 2022.

Weitere Informationen zum Einreichungsprozess und zu den Regeln für die Namensgebung finden Sie auf den Seiten des NameExoWorlds-Wettbewerbs (auf Englisch). Für Fragen und Auskünfte wenden Sie sich bitte an nameexoworlds2022(at)oao.iau.org